Unser Wunsch
zum Weihnachtsfest

Die Sterne sind verschwunden,
wo sind sie hin?
Der Tau liegt auf den Gründen,
der Tag erschien.

Ein Mensch kommt aus der Mutter.
Die Sonne steigt.
Ein Mensch erschlägt den Bruder.
Die Erde schweigt.

Ich habe es den Abend,
die Nacht gefragt.
›Frag es die Morgenröte‹,
ward mir gesagt.

›Warum ist doch die Welt so,
warum der Tod?‹,
fragt ich den Tag, der wegfloh
ins Abendrot.

Die Nacht war voller Sterne,
sie schwiegen tief
und lächelten von ferne,
wie ich auch rief.

Doch einer kam vom Himmel,
der Morgenstern,
hat sich zu mir gebogen
und blieb nicht fern.

Ach, möchten alle finden
einen wie ihn,
die Angst würde verschwinden,
der Ungeist fliehn.

Wir würden hier im Erdkreis
im Frieden sein,
und alle Pracht der Sterne
würde mit uns sein.

Huub Oosterhuis

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Der Himmel schweigt.
Viele Menschen erleben das so.
Man muss sich nur umschauen
in der Welt. So viel
Sprachlosigkeit und Angst,
Hass und Gewalt.
Einsamkeit und Dunkel.

›Doch einer kam vom Himmel
der Morgenstern,
hat sich zu mir gebogen
und blieb nicht fern.‹

Wer das einmal erfahren hat,
der geht anders durch
die Dunkelheiten dieser Zeit,
mit neuer Hoffnung
und einem kraftvollen Wunsch:

›Ach, möchten alle finden
einen wie ihn,
die Angst würde verschwinden,
der Ungeist fliehn.
Wir würden hier im Erdkreis
im Frieden sein,
und alle Pracht der Sterne
würde mit uns sein.‹

Das wünsche ich Ihnen
an diesem Weihnachtsfest:
Angst, die verschwindet.
Ungeist, der flieht.
Und jenen Morgenstern,
der Ihr Herz und unsere Welt
zum Leuchten bringt!

Alexander Bergel
Pfarrer

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Hier hören Sie
das Weihnachtslied von Huub Oosterhuis,
gesungen von Manuela und Joachim Bodde,
Judit und Stefan Stärker

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Bild:
Blick in den Sternenhimmel
in der Apsis der Kirche Saint Irénée in Briennon
am französischen Jakobsweg

Bild und Text
entstammen unserer diesjährigen Weihnachtskarte.
Hier können Sie diese im im Original sehen.