Von Collagen, Brieffreundschaften
und tiefen Eindrücken
Der Besuch unserer Gäste aus Kuba im letzten Sommer wirkt noch nach. Nach ihrer Rückreise wurden die Spenden und Geschenke an die Gemeinde überreicht. Daira, Tayma, Gisachy und Daniel haben eine große Collage mit den Fotos zusammengestellt und von ihren Eindrücken und Erlebnissen in Deutschland berichtet.
Die von unserer Gemeinde überreichte Collage der Christus-König-Kirche – zusammengesetzt aus Fotos von Gemeindemitgliedern – hat einen schönen Platz in der Kirche gefunden. Die Menschen haben sogar einige Gesichter wiedererkannt – dank gegenseitiger Besuche und gelebter Partnerschaft.
Mit dem Besuch unserer kubanischen Freunde in der Angelaschule begann ein Briefwechsel zwischen Schülerinnen und Schülern der Eine-Welt AG mit kubanischen Schüler:innen der Englischkurse der Gemeinde St. Judas. Die Englischlehrerin Tayma und Andrea Tüllinghoff von der Angelaschule begleiten diesen Austausch von Sprache und Kultur. Zu Weihnachten wurden unter anderem auch Weihnachtskarten verschickt.
Aufgrund des regelmäßigen Austauschs mit unseren kubanischen Freunden können wir gegenseitig am Leben der anderen teilhaben. In der aktuell von einem großen Mangel an allem und der zunehmenden Auswanderung von vielen jungen Leuten geprägten Situation ist das Alltagsleben eine große Herausforderung in Havanna.
Hier zeigen die von Tayma geschilderten Eindrücke und unser Austausch im letzten Jahr, wie eine religiöse Verbundenheit über die Kontinente Hoffnung in den Alltag bringen kann. Es zeigt auch deutlich, wie die interkulturellen Erfahrungen und das Kennenlernen anderer Lebensrealitäten die Gemeindearbeit bereichern.
Ulla Quatmann
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Hier einige Gedanken unserer
kubanischen Freunde
Die lang erwartete Reise nach Deutschland, die überall mit Musik gefüllt war, bot die Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln, Kontakte zu knüpfen und Wissen zwischen kubanischen und deutschen Brüdern und Schwestern auszutauschen, basierend auf der Liebe Gottes, Verständnis und gegenseitigem Respekt.
In 17 unvergesslichen Tagen haben wir mit unseren Brüdern und Schwestern des Teams der Freunde Kubas und der Gemeinschaft der drei Kirchen (Christus König, St. Franziskus und Heilig Geist) mit großer Freude und unendlicher Dankbarkeit zusammengelebt. Wir sind dankbar für die Zeit, die wir für die Planung der Reise nach La Paz und für die Durchführung der geplanten Aktivitäten aufgewendet haben.
Wir haben drei wunderbare Städte besucht: Osnabrück, Hamburg und Münster, um ihre touristischen Attraktionen, ihre Geschichte und ihre Gegensätze kennenzulernen. Osnabrück und Münster sehen vor allem wie Städte aus, die in der Zeit stehen geblieben sind, wie aus einem Kindermärchen. Sie werden für ihre sauberen Straßen, schönen Häuser mit Giebeldächern und monumentalen Gebäude wie Kirchen bewundert.
Wir haben Elemente kennengelernt, die die deutsche Kultur auszeichnen. Sie sind Botschafter von Ordnung und Disziplin. Sie haben ein ausgezeichnetes und präzises öffentliches Verkehrssystem, das ihnen hilft, pünktlich zu sein. Sie mögen jede gut geplante Aktivität. Darüber hinaus fördern sie die Kultur des Recyclings, die Gewohnheit des Lesens und die Sorge um Tiere und ihre Umwelt. Sie entwickeln einen gesunden Lebensstil, bei dem man immer ein Fahrrad finden kann, und sie sind Fußballfans.
Sowohl die Erinnerungen als auch die Gefühle für die erlebten Momente sind im Laufe der Monate stetig gewachsen. Es gibt auch Anzeichen von Nostalgie für neue Freunde und gemeinsame Momente. Wir schließen die Augen, und es ist, als würden wir alles noch einmal erleben. Wir erinnern uns an die Zuneigung, die strengen Zeitpläne und die Gastfreundschaft der Schwestern des Klosters vom Kloster Nette. Das gemeinsame Gebet im Morgengrauen in der feierlichen Stille und manche Abende oder Sonntage in der Christus-König-Kirche bleiben uns im Gedächtnis.
Wir genossen Erdbeeren, probierten typisch deutsche Wurst, Lagersuppe mit dem Organisationskomitee des 17. Haste Open Air-Festivals während der Vorbereitungen des Benefizkonzerts für Kuba. Nicht zu vergessen: Als kubanische und deutsche Brüder und Schwestern kochten wir gemeinsam zwei Varianten von ajiaco con chicharritas: sehr lecker!
Verschiedene Musikrichtungen begleiteten uns auf unserer Reise, wobei die Musik immer der rote Faden aller Emotionen war. Zum Beispiel haben wir im Amphitheater zu den mitreißenden und lustigen Melodien der Band Abba im Stück Mama Mia getanzt und gesungen. Wir sangen La Guantanamera und tanzten einen Conga mit den Kindern der Grundschule an einem kubanischen Morgen voller Kunst und Liebe zur Natur. Wir tanzten auch El Carnavalito und spielten A la pañoleta mit den Kindern der Katechese. Die Salsa- und Malkurse mit den Jugendlichen der Angelaschule und den Rockbands wurden während der Tage des Haste Open Air von Sprüngen und Gelächter begleitet.
Eine Herausforderung und große Freude, das erworbene Wissen an die Gemeinde St. Judas Thaddäus und die Mitglieder des Osnabrücker Freundeskreises weiterzugeben. All diese wertvollen Erfahrungen, Spiele, Lieder wurden nach und nach in die Gemeindearbeit aufgenommen. Die spezifischen Sozialprogramme für Kinder und Jugendliche, die Katechese-, Englisch- oder Malkurse des Calazans-Zentrums besuchen. Zum Beispiel: Spiele wie Ball auf dem Schwungtuch, Lieder, die mit Kindern und Erwachsenen gelernt wurden, sind in unseren Unterricht eingeflossen.
Aber wir dürfen uns nicht zufrieden geben, es ist noch ein weiter Weg zu gehen. Wir müssen noch neue Ideen für zukünftige kreative Projekte, bildende Kunst, Literatur, Pflege und Schutz der Natur analysieren, um die Verbindungen zwischen den beiden Gemeinschaften zu stärken. Nach Mowgli, der Hauptfigur im Dschungelbuch, müssen wir uns unseren Ängsten mit Zuversicht stellen und sie überwinden.
Lernen Sie, das Nützliche vom Wertvollen zu unterscheiden. Gruppenarbeit, Suche nach dem Wichtigsten, Zeit für Freunde. »Lass uns lernen, Freunde für ihre Freundschaft, Zuneigung und Vertrauen zu danken und vor allem für die Zeit, die sie in unsere Beziehung investieren. Freunde sind immer Geschenke Gottes« (Papst Franziskus).
Seit unserer Rückkehr haben wir keine Angst mehr, uns unserer Realität zu stellen, denn Gott begleitet uns. Nichts beunruhigt uns, nichts ängstigt uns, nur Gott ist ausreichend. Es ist ein Segen zu wissen, dass wir immer auf die Freunde Kubas zählen können.
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Einige Bilder aus Kuba
finden Sie hier.