Impulse
Worte können heilen. Und zum Nachdenken bringen. Worte können Mut machen. Und neue Wege aufzeigen. Worte bringen Gefühle zum Ausdruck. Und Sorgen. Und Nöte. Glück und Unglück zeigen sich in ihnen ebenso wie Glauben und Hoffnung. Und natürlich Zuneigung und Liebe. Besonders schön ist es, wenn einem jemand solche Worte sagt. Wenn wir sie persönlich hören. Wenn wir spüren: Der meint mich!
Sie finden auf dieser Seite Gedanken, Erlebnisse, Deutungen, Diskussionsbeiträge, die uns eingefallen sind. Oder die wir anderswo gefunden haben. Und die wir mit Ihnen teilen. In der Corona-Pandemie hat sich das bewährt, vielen Mut gemacht und Lust auf mehr. Das freut uns natürlich sehr. Und deshalb machen wir einfach weiter!
Essays, Geschichten & Gedanken
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Gedanken zu einem Herzen und einem Lied
in herausfordernden Zeiten
Ehrlich gesagt: Mir ist dieses Lied zu pompös.
Aber in einer Christus-König-Kirche kommt man da nicht wirklich drumherum.
Also singen wir es.
O großer König, Jesu Christ,
Himmel und Welt dein eigen ist.
Über die Erde, die jubelnd glaubt,
über die Wolken aufstrahlt dein Haupt.
Anbetung, Dank und Preis sei dir,
König der Herzen, dir jubeln wir!
O großer König, Gottes Sohn,
Sonnen umkränzen dich als Kron;
Himmel durchleuchtet mit seinem Licht,
Himmel verkläret dein Angesicht.
Anbetung, Dank und Preis sei dir,
König der Herzen, dir jubeln wir!
O großer König, dir sei Ruhm
in deines Reiches Heiligtum.
Welten zerfallen wie Staub und Spott;
immer und ewig bist du, o Gott!
Anbetung, Dank und Preis sei dir,
König der Herzen, dir jubeln wir!
Während des Singens, vor allem am Christkönigsfest,
das immer auf den Sonntag vor dem Ersten Advent fällt,
versuche ich, mich zu retten, indem ich mir
den historischen Kontext vor Augen führe, in dem das Lied entstanden ist.
Im Gotteslob steht: Melodie 1931.
In dieser Zeit war das Bekenntnis zu Christus, dem König,
eine Selbstvergewisserung nach innen
und eine Kampfansage nach außen.
Allerdings durchaus auch gegen die
nach dem Zusammenbruch der europäschen Ordnung
in Folge des Ersten Weltkriegs sich bildenden Demokratien.
Papst Pius XI. hat mit der Einführung des Christkönigsfestes im Jahr 1925
auf die untergegangenen Kaiser- und Königreiche reagiert.
Ein quasi göttliches Aufbäumen gegen die Idee der Gleichheit aller Menschen,
wie sie seit der Aufklärung philosophisch durchdacht
und durch die Französiche Revolution auch politisch umgesetzt wurde
(wenngleich natürlich nicht ohne Fehlentwicklungen und Rückschläge).
Bis die Kirche zur Förderin der Demokratie werden sollte,
dauerte es noch viele Jahre.
Insofern trägt die Christus-König-Verehrung auch immer
die Sehnsucht nach einem starken Herrscher in sich.
Diese antidemokratische Stoßrichtung
nahm aber zum Glück schon recht früh wieder ab
und wurde vor allem zu einem Bekenntnis gegen die faschistischen Führer.
In den 1930er-Jahren, als es zunehmend lebensgefährlich war,
nicht dem Führer zu folgen, hat sich die katholische Jugend
das Bekenntnis zu Christus, dem König, buchstäblich auf die Fahnen geschrieben.
Hundert Jahre nach der Einführung des Christkönigsfestes
und 90 Jahre nach der Weihe unserer Christus-König-Kirche
stehen wir vor Herausforderungen, die wenige noch für möglich gehalten hätten:
Die Nachkriegsordnung mit völkerrechtlich festgeschriebenen und bewährten Formen
des Umgangs von Staaten und Regierungen miteinander droht,
in eine gefährtliche Schieflage zu geraten.
Immer unverhohlender wird der Ruf nach einem Führer.
Immer aggressiver die Auseinandersetzung.
Immer bedrohter die Demokratie.
Viele Menschen sind in Angst und fragen sich:
Wohin wird das alles führen?
Inmitten all dieser Fragen und Sorgen
bewegen wir uns.
Seit einem Gottesdienst, den die Kita St. Antonius
zusammen mit den Berufsbildenden Schulen Haste
kurz vor Weihnachten in unserer Christus-König-Kirche gefeiert hat,
schweben mit Helium gefüllte Luftballons in Herzform
um die Figur von Christus, dem König.
Im Laufe der Zeit ging allen die Luft aus.
Nur einem einzigen nicht.
Er scheint sich festgesetzt zu haben.
In all seiner Fragilität.
Aber auch in all seiner Kraft.
Ich hoffe, dass auch uns
nicht so schnell die Luft ausgeht.
Dass wir einen langen Atem behalten,
denn der Weg, der vor uns liegt,
ist kein Spaziergang.
Ich wundere mich selbst ein wenig,
aber vielleicht möchte ich doch
bald wieder einmal gemeinsam das singen,
was unseren Vätern und Müttern
Mut gemacht hat,
nicht die Hoffnung zu verlieren:
O großer König, dir sei Ruhm
in deines Reiches Heiligtum.
Welten zerfallen wie Staub und Spott;
immer und ewig bist du, o Gott!
Anbetung, Dank und Preis sei dir,
König der Herzen, dir jubeln wir!
Alexander Bergel
20. Februar
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Das Spiel
mit dem Feuer
wird leicht zu einem
Flächenbrand
Hass bleibt nie
bei dem
der anders
aussieht
Er lodert auf
und tötet
den
der
anders denkt
und fühlt
und glaubt
und liebt
Spiel nicht
mit dem Feuer
es sei denn
du willst
dass sich das
Tor zur
Hölle
öffnet
Alexander Bergel
9. Februar
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Vor 50 Jahren starb die jüdische Dichterin Mascha Kaléko einsam in Zürich. Sie hatte eigentlich nach Israel weiterreisen wollen.
Einst Lyrikstar der künstlerischen Bohème in Berlin der 1920er-Jahre, gefeiert im Kreis um Kurt Tucholsky und Erich Kästner, war die Großstadtdichterin nach ihrer Flucht vor den Nazis und dem Leben im Exil lange in Vergessenheit geraten. Doch ihre Gedichte sind voller Witz und Kraft, voll kluger Melancholie.
Heute werden sie wieder gelesen, werden vertont und gefeiert. Denn sie sind zeitlos schön, voll sprühender Lebenskraft, aber auch erschütternd, wenn sie von Vertreibung und Verlust erzählen – als seien sie für die Gegenwart geschrieben. »Ich werde still sein, doch mein Lied geht weiter«, heißt es bei Mascha Kaléko.
Das Feature von Elke Schlinsog im Deutschlandfunk Kultur vom 10. Januar können Sie hier hören.
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Der Bibelwissenschaftler Egbert Ballhorn deutet Weihnachten als ein Ereignis vom rechten Suchen – und einem heilsamen Fund.
Seine Gedanken vom 23. Dezember finden Sie hier.
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Ein Lied
auf den Lippen
Gott selber wird kommen
er zögert nicht
Auf auf ihr Herzen
und werdet licht
Warum sollte ich
dann noch
zögern
mein
Herz
zu verschenken?
Alexander Bergel
22. Dezember
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Ein Lied
auf den Lippen
Nun tragt
eurer Güte hellen Schein
weit in die dunkle Welt
hinein
Vieles scheint
aussichtlos
zu sein
Was
die Güte
wohl erreicht?
Alexander Bergel
15. Dezember
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Ein Lied
auf den Lippen
So nehmet euch eins
um das andere an
wie auch
der Herr
an uns getan
Jesus hat sich
der Menschen angenommen
Er hat sie
berührt
geheilt
aufgerichtet
irritiert
ernst genommen
aus der Fassung gebracht
ihnen zugehört
Fragen gestellt
Welche
Begegnung
mit Jesus
wünsche
ich
mir?
Alexander Bergel
8. Dezember
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Rückwärts betrachtet ist das Leben Nebel. Darauf weist mich die erste Seite eines Buches mit 24 Inspirationen hin, das mir eine liebe Person schenkte. Ich benutze es in diesem Jahr als Adventskalender. Also, wenn man das Wort Leben rückwärts liest, steht da Nebel. So fühlt es sich bisweilen ja an, häufiger noch, wenn ich voraus statt zurück schaue. Oft auch, wenn es um das Hier und Jetzt geht.
Die Gedanken im neuen Bistums-Blog von unserer Pastoralreferentin Katie Westphal vom 3. Dezember finden Sie hier.
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Ein Lied
auf den Lippen
Wir sagen euch an
eine heilige Zeit
machet
dem Herrn
die Wege bereit
Welche Zeit
ist mir
heilig?
Welche Wege
liegen vor
mir?
Und worauf
warte ich
wirklich?
Alexander Bergel
1. Dezember
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Herrschaftszeichen
sind ihm ziemlich fremd
Königliche Würde
strahlt er dennoch aus
Herrschaftszeichen
sind der Kirche gar nicht fremd
Was strahlen wir
noch aus?
Alexander Bergel
23. November
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Statements, Interviews & Diskussionen
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Der Gott, wie er uns im Alten Testament begegnet, sei ein rachsüchtiger und strafender Gott.
Brigitte Jünger geht dem in der Sendung Relgionen im Deutschlandfunk Kultur nach und entlarvt dieses Narrativ als antisemitisches Klischee.
Das Feature vom 9. Februar können Sie hier hören.
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Oft heißt es: »Neues Jahr, neues Glück«. Aber wie werde ich glücklich? Wie bestehe ich die vielen Krisen, die das neue Jahr vom alten übernommen hat – von der Weltpolitik bis ins Private? Und was braucht es, um auch unter widrigsten Umständen gesund zu bleiben, sowohl körperlich als auch psychisch?
Christoph Hutter, Leiter der Ehe-, Familien-, Lebens- und Erziehungsberatung im Bistum Osnabrück, gibt dazu einige Tipps.
Das Interview mit ihm vom 7. Januar können Sie hier lesen.
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Wenn Kinder sich beim Krippenspiel unwohl fühlen, dann hat das auch einen Grund, meint die Theologin Annette Jantzen aus Aachen. Im Gespräch mit katholisch.de erklärt die Seelsorgerin, warum es sich lohnt, manch alte Weihnachtsmythen zu entstauben.
Das Interview vom 24. Dezember können Sie hier lesen.
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Der katholische Theologe Simone Paganini stellt die Weihnachtsgeschichte und die Erzählungen über den erwachsenen Messias auf den Prüfstand. Anhand von Fakten und aktuellen Forschungsergebnissen zeichnet er ein komplett neues Bild der »Heiligen Nacht«.
Das Interview mit dem NDR vom 21. Dezember können Sie hier lesen und hören.
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Bremen und Ostfriesland – das waren die ersten Stationen von Bischof Dominicus bei seiner Kennenlern-Tour durch das Bistum Osnabrück. Was sind seine Eindrücke nach den ersten drei Monaten? Wie sehen Pläne und Schwerpunkte des neuen Bischofs aus? Antworten auf drängende Fragen.
Ein Interview mit dem Kirchenboten vom 3. Dezember können Sie hier lesen.
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Immer mehr Frauen in Deutschland werden Ziel von Gewalt, 2023 gab es beinahe jeden Tag einen Femizid. Viele dieser Taten sind von Frauenhass motiviert. In manchen Fällen können auch religiöse Überzeugungen eine Rolle spielen.
Jan Ilhan Kizilhan, Professor für Psychologie an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg geht in seinem neuen Buch der Frage nach, wie in verschiedene religiöse Gemeinschaften Gewalt im Namen der Ehre legitimieren.
Ein Gespräch vom 28. November im Deutschlandfunk können Sie hier hören.
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Wenn am 10. November das Kirchenparlament der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu seiner Tagung in Würzburg zusammenkommt, steht Entscheidendes zur Debatte und zur Wahl.
So wird nach dem im vergangenen Jahr erfolgten Rücktritt von Annette Kurschus über den EKD-Ratsvorsitz abgestimmt. Sehr gute Chancen werden dabei der Hamburger und Lübecker Bischöfin Kirsten Fehrs eingeräumt, die das Amt derzeit kommissarisch ausübt.
Auch das Missbrauchsthema wird die Synodalen beschäftigen. Wie geht es weiter nach der großen ForuM-Studie zur sexualisierten Gewalt in der evangelischen Kirche?
Den Beitrag von Matthias Drobinski vom 10. November können Sie hier hören.
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Sie ist das, was einen Menschen ausmacht, was jede und jeden einzigartig macht: die Seele. Doch auch wenn sie ein wesentlicher Bestandteil des Lebens ist, bleibt sie oft schwer greifbar.
Bernhard Brinkmann ist Priester und Krankenhaus-Seelsorger im Marienhospital Osnabrück. Im Gespräch erzählt er, warum man sich gut um die Seele kümmern muss und wie das geht. Was die Seele mit Gott zu tun hat und warum sie in der katholischen Kirche sogar mit einen eigenen Gedenktag gefeiert wird, das erfahren Sie hier im Interview vom 29. Oktober.
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Zum Abschluss der Weltsynode bleibt die Frage: Wohin geht die Reise in der katholischen Kirche? Gibt es Aufbrüche, Veränderungen? Oder bleibt am Ende doch alles so, wie es ist?
In der Sendung Tag für Tag vom 28. Oktober geht der Deutschlandfunk diesen Fragen nach. Es geht um das Abschlussdokument, welches Papst Franziskus überraschend als solches in Kraft gesetzt hat und nicht irgendwann mit dem üblichen Nachsynodalen Schreiben päpstlich interpretiert und damit entscheidet, was künftig umzusetzen ist und was nicht.
Weiter geht es in diesem Beitrag um die ebenfalls überraschend erschienene vierte Enzyklika von Papst Franziskus. Sie ist gelesen worden als »Liebesbrief«, als »spirituelles Meisterwerk«, als »Vermächtnis und Testament«. Franziskus‘ Enzykliken und sein Herzensprojekt Weltsynode – wie hängt all dies zusammen? Das Herz, die Liebe und die Geschwisterlichkeit – ist das der rote Faden dieses Pontifikats? Geht es ihm um das innere Band von Politik und Mystik? Einschätzungen des Wiener Theologen Jan-Heiner Tück, Professor am Institut für Systematische Theologie und Ethik der Universität Wien.
Die ganze Sendung können Sie hier hören.
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In seinem liberal-urbanen Umfeld ist er ein Außenseiter, wenn er sich zur römisch-katholischen Kirche bekennt. Er fühlt sich belächelt bis diskriminiert. Dabei braucht es aus seiner Sicht eine »Gegenkraft gegen blinde Technikgläubigkeit und Berechenbarkeit«. Ihm kommt es vor, als würde die Gesellschaft »am Wesentlichen vorbeileben.« Es brauche Rituale, Unterbrechung, Stille, Rhythmen.
Ein Gespräch mit Tobias Haberl, das Andreas Main am 11. Oktober im Deutschlandfunk mit ihm geführt hat, zur Frage, warum er sich eine »zeitgenössisch unzeitgemäße« Kirche wünscht, können Sie hier hören.
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Predigten
Predigt am 7. Sonntag im Jahreskreis
zu Lk 6,27-38
Wer verstehen will, wie Jesus tickt, der muss die Bergpredigt lesen. Oder die Feldrede, wie sie bei Lukas heißt. In diesen Wochen tun wir das und hören so von seiner Sicht auf die Welt. Wer dachte, die Schmerzgrenze wäre bereits erreicht gewesen, der sieht sich heute mit weiteren Forderungen zur Lebensgestaltung konfrontiert. „Liebt eure Feinde. Tut denen Gutes, die euch hassen. Segnet die, die euch verfluchen. Betet für die, die euch misshandeln. Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin, und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd.“ So und nicht anders beantwortet Jesus die Frage nach dem Umgang mit Hass und Gewalt.
Das ist doch unmenschlich, oder? Vielleicht denken Sie das gerade. Wer lässt sich denn so was gefallen? Wer hält es aus, erniedrigt zu werden? Und vor allem: Was nützt es? Der Kreislauf der Gewalt – ja, für einen Augenblick mag er durchbrochen sein. Aber das war es dann auch. Jesus konnte vielleicht so leben. Und das Kreuz zeigt uns: Er hat es wirklich getan. Bis zum Schluss hat er nicht zurückgeschlagen. Aber ich? Ich will mich nicht kleinkriegen lassen. Ich will den arroganten, überheblichen, dummen, machtzerfressenen Aggressoren dieser Welt nicht das Feld überlassen. Ich will mich wehren. Und wenn schon nicht für mich, dann für meine Kinder, meine Familie, für meine Kollegen, für Menschen, die mir vertrauen. Nein – einfach so dastehen? Das kann ich nicht.
Einfach so dastehen – das sollen wir auch gar nicht. Denn: „Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen.“ Jesus fordert uns nicht auf, einfach stehen zu bleiben und abzuwarten. Er will uns in Bewegung halten. Zum Nachdenken bringen: Was erwarte ich eigentlich von anderen? Und bin ich denen gegenüber auch so? Sich dem einmal zu stellen, das wird kein Spaziergang, sicher nicht. Aber wer weiß, was alles möglich wird. Was alles möglich wird, wenn ich mich bewege. Wenn ich nicht mit dem Standpunkt verheiratet bleibe, den ich halt immer schon hatte. Wenn ich trotz allem nach einem Ausweg suche. „Ach ja“, möchten vermutlich viele von uns entgegnen, „du hast ja Recht, Jesus – aber so einfach, wie du dir das vorstellst, ist das nicht!“ Nein, einfach ist das auch nicht. Die letzten 2000 Jahre haben das sehr deutlich gezeigt. Und so sitzt er tief: der Stachel Jesu. Und erinnert uns an einen Menschen, der so gelebt hat. Es hat ihn ans Kreuz gebracht. Und manchen um den Verstand. Wieder anderen aber hat genau das Mut gemacht. Mut gemacht, diesen Weg Jesu zu versuchen. Was wohl passiert, wenn sich das rumspricht?
Alexander Bergel
23. Februar
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Predigt am 2. Sonntag im Jahreskreis
zu Joh 2,1-11
Wir befinden uns am Anfang eines neuen Jahres, und so einen Jahresanfang nutzen viele Menschen für einen Neubeginn. Sie nehmen sich etwas Besonderes für das neue Jahr vor oder fassen bestimmte Vorsätze, um ihrem Leben eine Veränderung zu geben. So mancher freut sich auf das neue Jahr, weil ein außergewöhnliches Ereignis bevorsteht. Die Geburt eines Kindes, eine große Feier oder ein Wiedersehen mit lieben Menschen. Viele freuen sich auf den geplanten Urlaub oder eine berufliche Veränderung.
Neben der Vielzahl von hoffnungsvollen Erwartungen wird der eine oder die andere sicher auch sorgenvoll in die Zukunft schauen und sich die Frage stellen, was das neue Jahr wohl bringen wird. Die Angst und Sorge vor Krankheit oder Arbeitslosigkeit, vor dem Scheitern einer Beziehung oder den Auswirkungen des Klimawandels. Vor sozialer Ungleichheit oder vor dem Ergebnis der anstehenden Bundestagswahl mit den daraus folgenden Konsequenzen. Auch die Angst vor Extremismus, Terrorismus und Krieg treibt viele Menschen um.
Bei all diesen Ängsten und Sorgen begegnet uns an diesem Sonntag die Erzählung von der Hochzeit zu Kana in Galiläa, zu der auch Jesus, seine Mutter und seine Jünger eingeladen sind. So eine Hochzeit ist eigentlich etwas Schönes, ein Fest der Liebe, der Freude und der Fröhlichkeit. Aber bei dieser Hochzeit ergibt sich eine Notsituation, die zu einer Sorge und einem großen Problem werden kann. Es deutet sich an, dass der Wein zur Neige geht. Eine Vollkatastrophe. Denn Wein ist in der damaligen Gesellschaft ein Zeichen von Reichtum und Überfluss. Er gehört zu einer perfekten Feier dazu.
Der Wein steht in der Bibel für ein von Gott gesegnetes Leben. Fehlt dieser Wein, dann fehlt dem Brautpaar der Segen für ihre gemeinsame Zukunft. Das weiß auch die Mutter Jesu, die die drohende Notsituation erkennt, die Initiative ergreift und sich mit den Worten „Sie haben keinen Wein mehr“ an ihren Sohn wendet. Der reagiert zunächst, für unser Verständnis, merkwürdig schroff gegenüber seiner Mutter: „Was geht´s dich an, Frau, was ich tue? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“
Hier eröffnet der Evangelist Johannes einen Nebenschauplatz, um zu verdeutlichen, dass Mutter und Sohn aneinander vorbeireden. Die Mutter bittet ihren Sohn um die Beseitigung des tatsächlich existierenden Mangels an Wein, auch wenn sie offenlässt, wie er das eigentlich schaffen soll. Jesus aber meint nicht den irdischen Wein bei diesem Hochzeitsfest, sondern den Wein, der in der prophetischen Ankündigung beim himmlischen Gastmahl gereicht wird, das Gott am Ende der Zeiten verheißt. Diese Zeit der Wiederkunft meint Jesus mit seiner Aussage: „Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“ Das Missverständnis zwischen Mutter und Sohn ist zutiefst menschlich und kommt zwischen Eltern und Kindern auch heute immer wieder vor.
Kommen wir zurück zur Notlage bei der Hochzeitsfeier. Im zweiten Anlauf hat Jesus seine Mutter verstanden. Er weist die Diener an sechs steinerne Krüge, die ein Fassungsvermögen von je etwa einhundert Litern haben, mit Wasser zu füllen, dann daraus zu schöpfen und dem Speisemeister zu bringen. Dieser ist begeistert, weil ihm ein exzellenter Wein gebracht wird. Jesus stellt sechshundert Liter besten Wein zur Verfügung. Was für ein Überfluss. Wenn Jesus gibt, dann aber richtig. Die drohende Notsituation ist abgewendet.
Fast eine tragische Figur gibt in der ganzen Situation der Bräutigam ab. Er, dessen Aufgabe es gewesen wäre, für Wein zu sorgen, bekommt offenbar weder den Mangel noch die Behebung des Mangels mit. Ein Zustand, den wir auch immer mal wieder erleben können. Wir sehen in einer schwierigen Lage die naheliegende Lösung des Problems nicht oder nehmen die Lösung als solche gar nicht wahr. Dabei ergeben sich manche Lösungen, manchmal wie von selbst.
Wir leben in einer Zeit mit vielen Sorgen, Nöten und Ängsten. Die Gefahr eines Mangels ist realistisch. Zeichen und Wunder hingegen werden als unrealistisch abgetan. Mit ihnen zu rechnen ist naiv. Aber verantwortungslos ist es, nicht die Voraussetzungen zu schaffen, die Wunder überhaupt erst möglich machen. In Zeiten heraufziehender Krisen gibt es immer noch Möglichkeiten, dem Wunder einen Raum zu bereiten.
In Kana war die Voraussetzung für das Wunder das Befüllen der Steinkrüge mit Wasser. Jesus war damals bei den Menschen, um ihnen bei ihren Sorgen und Ängsten zu helfen und er tut es heute auch noch. Wir müssen ihm nur die Gelegenheit dazu geben. Wenn Jesus mir in meinem Leben helfen soll, dann muss ich meine Krüge der Sorgen und Nöte mit dem nötigen Wasser füllen. Das mache ich zum Beispiel, indem ich versuche, mich meinen Sorgen und Nöten entgegenzustellen. Oder indem ich lerne, anzunehmen, was ich nicht ändern kann.
Die Zukunft beginnt heute. Jeder neue Tag kann ein Tag sein, an dem alles anders werden kann. Denn das Leben selbst, auch wenn es einem in die Quere kommt, enthält mehr Möglichkeiten, als wir es heute sehen können. Gestalten wir also aktiv, was wir gestalten können und trauern nicht um das, was nicht oder nicht mehr möglich ist. Dann können wir neu mit der Zukunft rechnen.
Zugegeben, die Krüge der ganz großen Sorgen und Ängste können wir nicht allein mit Wasser füllen. Aber vielleicht gemeinsam. Den Anfang machte Jesus damals in Kana und seine Jünger glaubten an ihn. Warum tun wir es heute nicht ebenso? Warum halten wir es nicht wie Albert Einstein, der sagte: „Denken müssen wir sowieso. Warum dann nicht gleich positiv?“
Hans Ulrich Schmiegelt
19. Januar
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Predigt am 2. Sonntag im Jahreskreis
zu Joh 2,1-11
Stellen Sie sich vor: Sie sind als Teenager, sagen wir, in der Verwandtschaft zu einer Hochzeit eingeladen. Sie gehen da mit Ihrer Mutter hin. Das ist ja schon unangenehm genug. Und da sitzen Sie am Tisch, wahrscheinlich etwas gelangweilt, und sagen wir, in dem Raum steht ein Klavier an der Wand hinter Ihnen, und Ihre Mutter hat gerade allen erzählt, dass Sie jetzt wieder Klavierunterricht nehmen und – „ach komm, willst du nicht mal was vorspielen, dieses schöne Stück von letzter Woche zum Beispiel?“ Und Sie rollen schon mit den Augen, peinlich, „oah Mama, doch nicht jetzt, man!“
Ich liebe ja die Bibel für ihre wenigen wirklich komischen Stellen. Ich weiß natürlich, dass diese Geschichte von der Hochzeit zu Kana eine große Bedeutung hat mit ein paar Anspielungen, sie findet am „dritten Tag“ statt und es geht um den Wein und Jesu erstes öffentliches Zeichen, das er wirkt, um seine „Herrlichkeit“ zu demonstrieren (um die es ja auch im Lesungstext geht, Gottes Herrlichkeit, „lass mich die sehen“, sagt Mose und bekommt sie eben nicht direkt zu Gesicht, sondern nur einen Anschein davon, eine Ahnung, ein Spüren mit genügend Abstand). Also: Wichtiges erstes Zeichen, Symbol des Weines, die Herrlichkeit. Das ist natürlich ganz bedeutsam.
Aber: ich finde die Szene wirklich komisch und möchte sie gern einmal von dieser Seite betrachten: Jesus ist also mit seiner Mutter auf der Hochzeit, und dann hat sie das Problem mitbekommen und raunt ihm das zu, sagt einfach nur: „Sie haben keinen Wein mehr!“ Maria zieht vielsagend die Augenbrauen hoch. Dabei: Sie sind doch gar nicht zuständig und überhaupt, was denkt sie sich denn dabei? Und Jesus so: „Boah Mutter! Doch jetzt noch nicht!“ Das allein finde ich schon witzig, als ob sie beide dieses Geheimnis teilen, was er so alles kann. So: „Könntest du nicht eben kurz …?“, aber Jesus weiß, dass man damit eigentlich nicht spielt. Also, er ist ja schließlich nicht zum Vergnügen Gottes Sohn. Oder?
Das ignoriert sie aber gekonnt – noch so ein Mutter-Move – und wendet sich einfach an die Diener: „Tut, was er euch sagt!“ Ich stelle mir Jesus Gesicht in dem Moment vor, will er lieber im Boden versinken oder überlegt sich noch eine Erwiderung, wie er da wieder rauskommt … Aber dann will er sie beide auch nicht bloßstellen und macht notgedrungen mit – oder vielleicht findet er es ja doch ganz gut. Wir erfahren es nicht. Er sagt jedenfalls zu den Dienern ganz bestimmend: „Füllt die Krüge mit Wasser“, die tun das übrigens einfach (man hätte das jetzt auch hinterfragen können, dass irgend so ein Gast ihnen so einen Unsinn aufträgt). Sie bringen das Getränk zum Organisator.
Und dann wird klar, dass das einfach richtig guter Wein ist. Jesus macht nicht einfach nur Wein, sondern gerade den exzellenten, für den man sonst richtig viel ausgibt. Die Party ist gerettet. Das muss man sich ja auch so mal vorstellen: Das ist einfach eine Hochzeitsparty, es gibt viel zu Essen, die Leute sind ausgelassen, sie tanzen, es ist laut und vermutlich bunt, und offensichtlich ist die Stunde schon vorgerückt, weil alle schon so betrunken sind, dass der gute Wein eigentlich zu schade ist. Ist ja auch ein kluger Trick. Und genau da offenbart Jesus „seine Herrlichkeit“, wie auch immer wir uns das da in dem Moment vorstellen dürfen. Ich habe so ein Bild im Kopf: Die drei Tanten, die am Rande der Tanzfläche sitzen und dem Treiben zusehen und zueinander sagen: „Ach is dat herrlich hier!“ und dann prosten sie sich mit dem Wein zu.
Gott offenbart seine Herrlichkeit auf einer feuchtfröhlichen Party. Jesus erstes Zeichen verhilft den Leuten dazu, weiter feiern zu können. Und ich gehe davon aus, dass Jesus mit den Jüngern, die ja auch da sind, nicht am Rande sitzen bleibt und weiter die Weinproduktion im Auge behält, sondern vermutlich mitfeiert. Ich finde das ganz großartig! Ich wüsste gern, ob er und Maria das Ganze nicht doch irgendwie berechnend getan haben, ob sie sich in stummer Übereinkunft zugenickt haben: Na komm schon, wir wissen doch, dass du’s kannst. Oder ob es Jesus vielleicht doch ein bisschen Spaß macht, die Diener so zum Staunen zu bringen und gleichzeitig im Unwissen zu lassen. Nur die Jünger haben’s verstanden.
Ich finde das auch großartig deswegen, weil dieses erste Zeichen in einem Kontext stattfindet, in dem es einfach um so viele schöne Dinge geht: Feiern. Freunde. Freude. Lebensfreude. Liebe. Die große Liebe! Das Leben. Ein verschwenderisches, rauschendes Fest. Und aus Wasser, Grundlage des Lebens, macht er den besten Wein, den alle genießen dürfen, auch die, die nicht mehr so ganz beisammen sind. Jesus überlegt jedenfalls nicht lange, ob das jetzt sinnvoll und so korrekt ist, er entscheidet, einfach zu machen, weil‘s jetzt dran ist.
Das mag ich an ihm: Jesus tut selten das, was angemessen und schicklich ist. Direkt danach steht die Geschichte von der Tempelreinigung, wo er einfach mal richtig aufräumt und Krach macht. Wir erzählen, zum Beispiel auch in der Schule, immer diese Jesusgeschichten, in denen er Leute heilt oder wichtige Dinge erzählt, wie man sich verhalten soll und so. Ich will mehr von dieser zweiten Seite erzählen: Jesus, der, der die Dinge anders macht. Jesus, der nervt und hinterfragt und den Gelehrten aufmüpfige Fragen stellt. Jesus, der überrascht. Jesus, der auf die Meinung der Leute pfeift. Und auf Konventionen. Jesus, dem es immer wieder um die banalen Dinge des Lebens geht – Essen, Trinken, … Jesus, der Regeln bricht. Jesus, der definitiv Sinn für Humor hat. Jesus, der gern feiern geht und für guten Wein zu haben ist. Für Lebensfreude, einen gewissen Pragmatismus, wenn es die Situation erfordert.
Ich wünsche mir das nicht nur für unsere Kirchen, wenn wir wie so oft in unseren Strukturen und Traditionen und Normen festsitzen und man im Gottesdienst leise sein muss und – ach, gerade in Rom würde denen das guttun, diese Menschen, die so Wörter wie „geziemt“ benutzen. Ich könnte ewig weitermachen. Ich wünsch mir das genauso für uns, im Alltag, im Leben, dieses: Ich will Herrlichkeit erleben. Das Leben feiern. Den guten Wein auch dann noch aufmachen, wenn es schon fast zu spät ist. Und dabei wissen: Gott gefällt das. Und Jesus und Maria wären ziemlich sicher auch dabei.
Katie Westphal
19. Januar
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Predigt an Taufe des Herrn
zu Lk 3, 15-16.21-22
Weihnachten ist vorbei. Wann reißt der Himmel auf? Auch für mich? Wo bleibst du, Gott? Wo bleibst du, und wann reißt du den Himmel auf? Auch für mich. Bitte, o bitte, reiß den Himmel auf! Nicht nur für mich. Lass es hell werden. Und vertreib das Dunkle. Die Finsternis. Vertreib: Gewalt, Hass, Hetze, Krieg. Reiß den Himmel auf! Auch für mich. Endlich.
Wann reißt der Himmel auf? Wo bleibst du, Gott? Ich warte. Ich dachte: Du bist da. Und der Advent ist vorbei. Und Weihnachten auch, wenn wir ehrlich sind. In unsern Wohnungen, in unsern Köpfen. Ich dachte: Du bist da, angekommen, in diese Welt. Weihnachten ist doch schon längst wieder vorbei. Leere Tannen kauern trostlos am Straßenrand. Der schön geschmückte Weihnachtsbaum: Nur in den Kirchen steht er noch tapfer da und zeugt vom Licht, das die Finsternis erhellt. Alle Geschenke ausgepackt. Das Geschenkpapier entsorgt. Alles verstaut. Und auch die Mülltonnen lassen sich wieder schließen.
Der Advent ist doch vorbei. Und Weihnachten auch. In unsern Wohnungen, in unsern Köpfen. Vorbei der Heilige Abend. Vorbei das kleine Licht in der dunklen Nacht. In dieser einen Nacht trittst du in unsere Welt und der Himmel reißt auf, oder? Nur noch eine Ahnung ist davon geblieben. Schon hat der Alltag uns wieder. Es ist wieder etwas dunkler geworden. Oder bilde ich es mir nur ein? Nur selten und mühsam setzt das Licht sich durch: Hier und da ein Sonnenstrahl. Meistens graue Suppe. Am Himmel. In den Köpfen. In den Herzen. In der Seele.
Geblieben ist vielleicht die Ahnung vom Licht. Und die Sehnsucht danach. Und die Frage: Wann reißt der Himmel auf? Auch für mich? Wo bleibst du, Gott? Wo bleibst du, Gott, und wann reißt du den Himmel auf? Auch für mich. Nicht nur für mich. Lass es hell werden. Und vertreib das Dunkle. Reiß den Himmel auf!
Der Himmel reißt auf. Die Taufe Jesu. Jesus wird getauft. Die Evangelisten berichten alle davon. Bei Markus und Matthäus. Bei Johannes. Lukas. Wir haben das Wort gehört. Der Täufer tritt auf. Er steht am Jordan. Er predigt. Sag mir, wann reißt der Himmel auf? Johannes ruft: „Ändert euer Leben!“ Und er tauft. Mit Wasser. Und weiß: „Da kommt einer – der tauft mit dem Geist!“
Jesus wird getauft. Der uns den Auftrag gibt zu taufen: Er selbst wird getauft. Vom Täufer. Jesus wird getauft. Der uns den Auftrag gibt zu taufen: Noch bevor er predigt und heilt und Wunder tut, bevor er den Menschen von Gott erzählt und vom Leben, bevor er gefangen genommen wird und gefoltert, bevor er stirbt am Kreuz und begraben wird, noch bevor er zurückkehrt und uns seinen Geist schenkt, lässt Jesus sich taufen.
Jesus wird getauft. Und der Himmel reißt auf. Wann reißt der Himmel auf? Johannes steht am Jordan und sagt: „Ändert euer Leben!“ Und er tauft. Und Johannes tauft Jesus. „Und dann reißt der Himmel auf und der Heilige Geist kommt herab in Gestalt einer Taube und eine Stimme aus dem Himmel sagt: Du bist mein geliebter Sohn.“
Der Geist. Die Taube. Der Himmel reißt auf und der Geist stürzt sich herab. Der Geist kommt auf ihn herab und bleibt auf ihm. Und der Geist nimmt Gestalt an – und wählt die Taube. Die Taube. Nach der Flut kündet sie den Neubeginn des Lebens. Mit dem Ölzweig im Schnabel wird sie zum Symbol des Friedens. Und als Turteltaube ist sie ein Zeichen der Liebe. Die Taube. Die Gestalt, die der Geist wählt.
Wann reißt der Himmel auf? Wann reißt der Himmel auf? Wo bleibst du, Gott? Ich warte. Wann reißt der Himmel auf? Das ist eine Advents-Frage. Und der Advent ist im Januar nicht einfach wieder vorbei. Eine Wartezeit, die bleibt. Der Advent, der nicht jedes Jahr im Dezember kommt und wieder geht und nur eine Ahnung hinterlässt, nur eine Spur.
Wann reißt der Himmel auf? Das ist eine Sehnsuchts-Frage. Eine Sehnsucht, die ich mein Leben lang spüre. Wann reißt der Himmel auf? Für dich? Wie sieht es aus, für dich, wenn der Himmel aufreißt? Wie sieht es aus, wenn ein Stück von seinem Glanz in dein Leben scheint? Wann reißt der Himmel auf? Für dich? Glaub dran, dass das passieren kann. Vertrau da drauf und auf ihn. Auf ihn, der uns den Himmel geöffnet hat. Setz dein Vertrauen in den, der uns sein Versprechen gegeben hat.
Und ja, es ist nur eine Hoffnung, eine Verheißung. Aber: „Sei gewiss: Der den glimmenden Docht nicht auslöscht, berührt dich zärtlich, entzündet das Feuer immer wieder von neuem. Der das geknickte Rohr nicht zerbricht, richtet dich immer wieder auf, stärkt dir den Rücken und führt dich ins Leben – in das Leben in Fülle, das er dir verheißen hat.“
Und wenn der Himmel aufreißt, für dich, und wenn der Himmel sich öffnet und ein Stück von seinem Glanz in dein Leben scheint, ja, dann steigst du mit Jesus aus dem Wasser. Mit offenen Ohren und offenen Augen unter dem offenen Himmel, mit einem erfüllten Herzen und mit einer Seele, in der kein Sehnen mehr brennt, wenigstens für den Augenblick.
Und wenn der Himmel aufreißt und mit seinem Glanz in unser Leben scheint, ja, dann steigen wir mit Jesus aus dem Wasser als Töchter und Söhne des einen Gottes. Denn an uns ist etwas geschehen: Der Himmel steht offen. Ein neuer Anfang ist gemacht. Und eine Stimme sagt: „Du bist mein geliebtes Kind.“
Matthias Groeneveld
12. Januar
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Predigt an Erscheinung des Herrn
zu Mt 2,1-12
Die meisten Dinge haben ja zwei Seiten. Bei Weihnachten ist das nicht anders. In der Mitte steht immer das Kind. Aber die, die sich aufmachen, um dieses Kind zu sehen, haben sehr unterschiedliche Wege zu gehen. Die Hirten kommen aus unmittelbarer Nähe. Die Weisen aus dem Morgenland vom Ende der Welt.
Am Heiligen Abend sind wir mit den Hirten zur Krippe gegangen. Es ist der naheliegende Weg. Und den kennen wir gut. Viele freuen sich auf diese Nacht, denn sie schenkt uns den warmen Schein des Lagerfeuers und den lieblichen Gesang der Engel. Balsam für unsere gestressten und geschundenen Seelen.
Heute nun geht es nicht um das Naheliegende, sondern um das, was einem vielleicht gar nicht so sehr liegt. Wer sich in diese anrührende Geschichte hineinfallen lässt, in die Geschichte von denen, die alles stehen und liegen lassen, weil sie ihrer Sehnsucht folgen, der wird konfrontiert mit der Frage: Was bin ich bereit, hinter mir zu lassen, wenn mir ein Licht aufgeht und ich spüre: Es gibt noch so viel mehr als das, was ich schon kenne?
Wir hören von weiten Wegen. Von Umwegen. Und Sackgassen. Wir begegnen dem zynischen Machtmenschen Herodes. Leute wie ihn – Menschen, die über Leichen gehen, Machthaber, denen es nur um ihren Machterhalt geht –, die gab und gibt es zu allen Zeiten. Für mich heißt das: Ich muss mich positionieren, ich muss eine Haltung entwickeln, vielleicht sogar lernen, taktisch zu denken. Für manche eine ungewohnte Erfahrung.
Die Weisen aus der Ferne ziehen los, aber sie laufen nicht davon. Denn sie haben ein Ziel. Indem sie sich aufmachen, entdecken sie – mitten in ihrem Leben, mitten in den Spielen der Macht, mitten in all dem, was sich auf einer langen Lebensreise an Bedrohung zeigt: Genau dort finde ich mich selbst. Genau dort finde ich einen Sinn. Genau dort finde ich vielleicht sogar Gott.
Die Weisen aus der Ferne gehen los, ohne zu wissen, was sie erwartet. Sie sind Träumer, aber keine Traumtänzer. Sie sind Menschen mit einer Vision, aber keine, die unrealistischen Hirngespinsten hinterherlaufen. Gold der Liebe, Weihrauch der Sehnsucht und Myrrhe der Schmerzen – das haben sie im Gepäck. Mehr nicht. Offenbar reicht das.
Gold der Liebe, Weihrauch der Sehnsucht, Myrrhe der Schmerzen. Damit kommen sie an. Treffen auf ein Kind. Und entdecken: Das Losgehen – es hat sich gelohnt. Wir haben eine Antwort gefunden. Nicht die naheliegende. Dafür aber eine, die trägt. Was für eine Erfahrung!
Wofür machen Sie sich eigentlich noch auf den Weg?
Alexander Bergel
4. Januar
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Predigt zum Jahreswechsel
zu Lk 2,16-21
„Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus.“ Jesus war also Jude. Wie seine Eltern. Woher kommt es eigentlich, dass wir das vergessen haben? Warum haben wir vergessen, dass uns das Volk Israel Jesus geschenkt hat? Jenen Jesus, den die Christinnen und Christen als Sohn Gottes verehren?
Vielleicht denken Sie gerade: Ich habe wirklich ganz andere Sorgen. Und noch mehr Fragen: Wohin geht dieses Land? Wohin steuert Europa? Was haben wir von den USA zu erwarten mit einem kommenden Präsidenten, der jetzt schon ankündigt, was er alles abschaffen und verändern wird? Und weiter: Was wird aus unserer Erde? Was aus meiner Familie? Wohin führt die große Gewaltbereitschaft, wohin die immer größere Armut und Ratlosigkeit, die allüberall mit Händen zu greifen ist?
In der Tat: Das sind entscheidende Fragen. Und viele haben Angst vor den Antworten. Keiner weiß genau, was wird. Das wusste aber noch nie jemand, zu keiner Zeit. Und daher, meine ich, ist es an Tagen wie diesen, an denen wir vielleicht ein wenig zur Ruhe gekommen sind, weil wir zu Weihnachten doch einen Gang zurückschalten konnten, so wichtig, in aller Ruhe auf das zu schauen, was ist – und nicht nur Angst zu haben vor dem, was kommt. Oder kommen könnte.
Wenn Sie in Ihr Leben blicken – erkennen Sie dort nicht auch viel von dem, was die Bibel meint, wenn sie vom Segen spricht? Wir alle leben in Beziehungen. Vielleicht ist nicht immer alles nur einfach und schön. Aber da sind Menschen, die zu mir gehören, die mich lieben, denen ich vertrauen kann, die mir zur Seite stehen. Vielleicht nicht immer viele. Aber einen Menschen, den gibt es bestimmt. Gesegnet sein bedeutet: Über meinem Leben steht die Verheißung: Es ist gut! Du bist gut! Der das sagt, ist jener Gott, von dem Israel glaubt, dass er es von Beginn an geliebt und getragen hat, komme, was kommen mag.
Alle, die sich Christen nennen, gehen noch einen Schritt weiter und sagen: Dieser Gott Israels hat auf einzigartige Weise die Grenze zwischen Himmel und Erde überschritten und ist Mensch geworden. Und dieser Menschensohn – Jesus – hat sich vom Unheil dieser Welt nicht überwältigen lassen. Nicht mal am Kreuz war seine Geschichte zu Ende. Im Gegenteil, dann ging sie erst richtig los! Mehr und mehr setzte sich die Überzeugung durch: Mit Jesus kam eine neue Kraft in diese Welt. Mit Jesus hat Gottes Handeln – über den Tod hinaus – ein Gesicht bekommen. Mit Jesus kam auf neue Weise jener Geist in die Welt, der am Anfang der Schöpfung über den Wassern schwebte.
Und das ist dann auch die Frage, die wir uns als Christinnen und Christen immer wieder und immer neu stellen müssen. Nicht nur zu Weihnachten. Nicht nur zu Ostern. Nicht nur zu Pfingsten. Die Frage nämlich: Welcher Geist schwebt über uns? Aus welchem Geist heraus handeln wir? Was ist unsere Motivation, überhaupt noch Teil dieser Gemeinde, Teil der Kirche zu sein?
Seit September stehen drei Bänke vor unseren Kirchen. Auf jeder dieser Bänke steht: „Alle Menschen sind geliebte Kinder Gottes!“ Alle Menschen. Wirklich alle. Egal, woher sie kommen. Egal, was sie glauben. Egal, wen sie lieben. Alle haben dieselbe Würde. Ausnahmslos. Und daher muss auch jede und jeder bei uns Platz haben. Wofür eine christliche Gemeinde jedoch keinen Platz haben darf, sind die Haltungen, die auf den drei Bänken stehen. Bei uns ist kein Platz für Antisemitismus. Bei uns ist kein Platz für Diskriminierung. Bei uns ist kein Platz für Hass und Gewalt. „Aber damit grenzen Sie doch Leute aus!“, höre ich gelegentlich. Nein, das glaube ich nicht. Jeder Mensch ist hier willkommen. Aber Hass ist keine Meinung! Hass und Gewalt und Diskriminierung und Antisemitismus sind Angriffe auf die Menschenwürde. Und daher tragen unsere Bänke diese Aufschriften. Wir machen damit deutlich, welcher Geist bei uns weht.
Und welcher Geist weht bei uns? Wenn es der Geist Jesu Christi ist, dann ist es ein göttlicher Geist. Vor 1.700 Jahren, im Jahr 325, wurde auf dem Konzil von Nizäa ein Glaubensbekenntnis formuliert, das wir noch heute sprechen. Vielleicht sind manchen die alten Formeln fremd geworden: Gottes eingeborener Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit, Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater. In der Tat, es sind Worte vergangener Zeiten. Aber die Grundfrage bleibt doch: Glaube ich, dass in dem Menschen Jesus Gott wirklich gegenwärtig ist, ja, dass Jesus Gott selbst ist? Und wenn ja: Was bedeutet das für mich? Wenn nein: Hätte das irgendwelche Konsequenzen für mein Handeln? Ich möchte darüber im kommenden Jahr neu nachdenken. Gerne mit Ihnen zusammen!
Welcher Geist weht bei uns? Wenn Jesus – wie auch immer ich ihn mir vorstelle – die Mitte unserer Gemeinde ist, dann darf ich nicht vergessen, dass er Jude war. Dass er sich in den Schriften seines Volkes bestens auskannte. Dass seine Art zu predigen, mit Leidenschaft und immer auch mit einer geistreichen Pointe, gespeist ist von den Erfahrungen mit seinen Lehrern in der Synagoge. Ich möchte im kommenden Jahr mehr über die jüdischen Wurzeln Jesu erfahren. Mich austauschen mit jüdischen Menschen, mehr kennenlernen, woher wir kommen, und wohin wir gemeinsam gehen können. Auch das gerne mit Ihnen zusammen!
Welcher Geist weht bei uns? Wenn Jesus, der vom Frieden nicht nur sprach, sondern ihn lebte, immer wieder eintrat für die Rechte der an den Rand Gedrängten, wenn er immer wieder Menschen, vor allem auch Frauen, ermutigte, ihre Würde neu zu entdecken, wenn er ihnen zutraute, zu sich zu stehen und von ihrer Sicht auf die Dinge zu sprechen, dann muss eine christliche Gemeinde es ihm doch gleichtun. Ich möchte im kommenden Jahr noch mehr als bisher schauen: Wo haben wir Menschen, Frauen und Männer, die über ihren Glauben, über ihre Sicht auf das Leben, sprechen können – und sie ermutigen, das in unseren Gottesdiensten zu tun. Menschen, die etwas zu sagen haben und die uns spüren lassen können, welchem Geist sie vertrauen. Ich weiß, dass viele von Ihnen sich darüber freuen würden. Vielleicht machen ja manche von Ihnen auch selbst mit dabei?
„Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus.“ Wir sind versammelt im Namen des Juden Jesus, der seine Arme ausgebreitet hat für alle Menschen. Wer in seinem Geist unterwegs ist, darf das nie vergessen. Und – fast noch wichtiger: Wer ihm vertraut, braucht keine Angst zu haben. Nicht naiv mit Kopf im Sand, sondern ermutigt durch Worte und Taten, die zeigen, wie wunderbar das Leben sein kann. Komme, was kommen mag!
Alexander Bergel
31. Dezember
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Predigt am Fest der Heiligen Familie
zu Lk 2,41-52
Eltern kennen das. Eben noch war er da – doch im nächsten Augenblick ist der Nachwuchs verschwunden. Je nach Alter werden die Panikattacken größer oder etwas geringer ausfallen. Und meist finden sich Sohn oder Tochter auch schnell wieder. Entweder in der hintersten Gartenecke beim Beobachten eines Schmetterlings oder am Ende des Universums, versunken ins überlebenswichtige Smartphone.
Jesus ist da nicht anders, zumal, wenn er mitten in der Pubertät steckt. In jener Phase also, in der es schon mal passieren kann, dass sowohl Eltern als auch jugendliche Kinder auf die Idee kommen könnten, den jeweils anderen auf eine lange Weltreise zu schicken. Sie könnten unterschiedlicher kaum sein, die Welten, die da aufeinandertreffen. War die Tochter, war der Sohn nicht gestern noch ein wirklich liebes Kind? Warum sind denn meine Eltern plötzlich nur noch uncool und so was von vorgestern? Irgendwann gibt sich das wieder. Aber bis dahin ist es oft ein langer, mühsamer Weg.
Lang war auch der Weg zum Tempel. Maria und Josef gingen ihn mehrmals im Jahr. Mit dabei: Jesus. In den ersten Jahren haben sie ihn vermutlich getragen, später ging er an der Hand seiner Eltern, war bei seinen Tanten und Onkeln, den Cousins und Cousinen oder – was auch immer die Bibel darunter versteht – bei seinen Brüdern und Schwestern. Irgendwann muss Jesus – so wie alle jungen Menschen – gespürt haben: Es muss doch mehr geben als das, was ich zuhause erfahre. Was denken denn die anderen? Über Gott, über die Welt, über die Römer, über die Ungerechtigkeit, über die Armut, über die Liebe?
Irgendwann wollte Jesus seine Fragen mit anderen teilen als mit der eigenen Familie. Und so landet er bei denen, die auf vieles eine Antwort haben: bei den thorakundigen Schriftgelehrten. Manches wusste Jesus sicher schon, Maria und Josef sei Dank. Aber da war der Durst nach mehr. Und so setzt sich Jesus zu den alten Männern, tauscht sich aus, vielleicht ein bisschen neunmalklug, hört zu, legt selbst die Schrift aus und erstaunt die theologischen Fachleute.
Maria und Josef haben währenddessen ganz andere Sorgen: Das Kind ist weg! Vielleicht haben sie schon früher gemerkt, dass sich bei ihm was tut, dass er nicht mehr der kleine Junge ist, dass seine Welt eine größere Weite braucht. Und nun ist er weg. Und immer, wenn Eltern in Sorge sind, setzen sie alles in Bewegung, drehen jeden Stein auf links – und finden den Sohnemann ganz unbekümmert wieder. Ob Maria wirklich so huldvoll auf die Unverschämtheit ihres Sohnes reagiert hat („Mutter, wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?“)? – lassen wir es mal so stehen. Wirklich verstanden hat Maria ihren Filius vermutlich erst sehr viel später.
Jesus war – das zeigen uns die wenigen Geschichten aus seiner Kindheit und Jugend – ein ganz normales Kind. Vermutlich hatte er wie alle Kinder eine blühende Phantasie, machte gerne Faxen und nicht immer das, was er sollte. Als Erwachsener wird er später einmal sagen: „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, könnt ihr nicht in das Reich Gottes kommen!“ Und damit meinen: „Verlernt nicht, die Welt aus Kinderaugen zu sehen! Seid nicht immer so vernünftig! Hört nicht auf zu träumen!“
In dieser Tempelgeschichte lernen wir Jesus als einen kennen, der nicht fertig vom Himmel gefallen ist. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, das wissen wir alle. Ein Gott zum Glück aber auch nicht! Denn zum Menschsein gehört doch, dass ich mich entwickeln darf, ja, entwickeln muss. Dass ich Fehler machen darf. Dass ich mich manchmal selbst überschätze. Dass ich nicht immer gut gelaunt bin. Dass ich meine eigenen Wege finden muss und mir dabei auch blutige Nasen hole. Dass ich immer ein Lernender bleibe. Dass ich Wurzeln habe, aber Flügel brauche, um wirklich leben zu können.
Der Blick auf Maria und Josef und Jesus zeigt uns kein Idyll, kein Ideal, sondern die Realität. Das ganze Leben dieses Jesus von Nazareth war zutiefst real. Von der Krippe bis zum Kreuz. Weihnachten feiern heißt also: Gott begegnet mit nicht im Märchenwald, sondern in meiner Realität. Inklusive Pubertät. Und das will schon was heißen …
Alexander Bergel
29. Dezember
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Predigt an Weihnachten
zu Lk 2,1-15
Unsere Kirche erstrahlt in einem warmen Licht. Krippe und Baum sorgen dafür, dass es heimelig bei uns ist. Der wunderbare Gesang hat uns gerade das Evangelium mit der Botschaft gebracht: Gott wird Mensch. Gott kommt zu uns Menschen. Wir wünschen uns zu Weihnachten Gemütlichkeit, Beschaulichkeit, Ruhe, Friedlichkeit, die Sorgen und Nöte für einen Moment hinter uns lassen und daran glauben, dass uns ja jetzt der Retter geboren wurde. Der, der den Frieden bringt.
Dieser Retter, dieses Kind im Stall, dieser Jesus kann aber erst einmal nicht viel und braucht viel Beistand und Hilfe – auch wenn viele Krippendarstellungen etwas anderes vermuten lassen. Wir alle hier wissen: Ein Neugeborenes ist nicht selbstständig. Es braucht uns. Es braucht unsere Hilfe. Und zwar rund um die Uhr.
Worum geht es in der Menschwerdung Gottes also? Es geht nicht ohne uns … Oder anders gesagt: Sieh hin und handle!!! Und tue, was getan werden muss! Und genau, wie nicht alle automatisch Profis in der Betreuung von Säuglingen sind, genauso ist es mit dem Verstehen dessen, was Gott uns sagen möchte. Mir wird dieses Kind im Stall anvertraut, das wirklich einen erbärmlichen Start ins Leben hat. Und ich soll mich kümmern. Und ich soll verstehen, was es mir sagen möchte, und entsprechend danach handeln.
Gott traut mir also etwas zu! Der Blick in ein Babygesicht zaubert dem Schauenden in der Regel ein Lächeln ins Gesicht und berührt das Herz. Und manchmal hält dieser Zustand auch eine Weile an … Am liebsten möchte ich also dieses Kind nehmen und es den Machthabern dieser Welt zeigen. Nach Russland, Amerika, Israel, Ukraine, Syrien, nach Rom auf den Petersplatz, ins Europäische Parlament, zu den Verantwortlichen der sogenannten Volksparteien in unserem Land, zu … Soll ich weiter aufzählen?
Babys spüren, ob man es gut mit Ihnen meint. Ich glaube fest, dass es dieser Gott gut mit uns meint, aber wie reagieren wir richtig? Wem vertraut Gott dieses Kind im Stall an? Vor wem braucht es meinen/unseren Schutz? Bei wem kann ich mir sicher sein, dass diesem Kind nichts passiert? Nicht einmal unsere eigene Kirche hat es geschafft … Bin ich es wert, dass man es mir anvertraut?
Dieses Kind im Stall wird als Erwachsener sagen: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.“ Der erwachsene Jesus wird uns zudem sagen, dass wir alles dafür tun sollen, ja, müssen, dass Menschen in Freiheit, Gerechtigkeit und als geliebte Menschen leben dürfen … Ich darf nicht darauf warten, dass andere es tun. Wir dürfen nicht darauf warten, dass andere es tun.
In diesen Zeiten und wahrscheinlich schon immer ist es wichtig, Position zu beziehen. Wahrhaftigkeit einzufordern. Mir bewusst machen, dass mir dieses Gotteskind als Geschenk anvertraut ist, das ich „schützen“ soll. Nicht müde zu werden, dafür einzustehen, dass diese sinnliche Atmosphäre in dieser Christus-König-Kirche für alle da ist … Ja, da wäre …
Ich möchte manchmal nur dasitzen und daran denken, wie ich eines unserer Kinder als Baby in den Armen hielt, und einfach in diesem Gefühl des Glücks einfrieren und alles um mich herum vergessen. (Ich durfte das so oft erleben.) Kann ich nicht, und das Leben will ja auch weitergehen.
An mutigen Tagen spüre ich die Kraft des beginnenden Lebens: Dieses Kind im Stall wird für den Frieden auf der Welt 33 Jahre später ans Kreuz geschlagen und sagen: „Musste nicht dies alles geschehen?“ Ich frage mich: Was muss noch alles geschehen? Wie viele Menschen müssen noch durch Kriege sterben? Wie viele verhungern? Wie viele noch auf der Flucht sein? Ganz aktuell: Warum wird, wie gerade in Magdeburg erlebt, so viel Menschenleben zerstört?
Wir haben so viele Möglichkeiten, und wir tun schon so viel: Dieses Kind zu schützen, heißt, den Glauben zu schützen, heißt, mit Hoffnung in die Zukunft zu schauen, heißt, unseren Glauben zu retten in einer Welt, die gottlos zu werden scheint – oder im Namen Gottes missbraucht wird. Schließlich: Die Botschaft von Weihnachten heißt, sich mit den Katastrophen des Lebens nicht abzufinden.
Es geht nicht ohne uns … Wir alle hier haben Verantwortung für das, was wir tun, und wir haben sie auch für jenes, das wir unterlassen. Wir alle hier sind aber nicht allein. Wir sind heute viele. Und all die Lieder heute Abend, all die Gebete, die Musik und die Worte der Bibel richten den Blick auf den Stall, auf die Menschwerdung Gottes, die uns vielleicht sagt: Hier lieg ich, sieh her, lass dich berühren, blicke dann auf und handle so, wie es dir möglich ist. Zuhause, auf der Arbeit, in der Schule, im Ehrenamt, im Krankenhaus, im Seniorenheim, in der Fankurve, in der Politik, bei deinem Nächsten, bei …
Jesus, der Christus, wird später sagen: „Was ihr dem Geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan.“ Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass mit Jesus eine neue Freiheit in diese Welt gekommen ist, in der wir uns gegenseitig als Mensch sehen und begegnen sollen – als von Gott gewollt, in aller Buntheit und Diversität –, einfach als Menschen, auserwählt, selbst ein Gotteskind zu sein.
Solange Menschen an dieses Kind im Stall glauben, solange lebt in mir die Hoffnung auf das Leben … Und das kann keiner und keine allein: Das geht nur in Gemeinschaft. Dies ist der Ort und vielleicht die Zeit, sich darin gegenseitig zu bestärken.
Dirk Schnieber
24. Dezember
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Predigt an Weihnachten
zu Lk 2,1-15
„Ich kann ja doch nichts tun!“ Viele sehen das so. Kriege allüberall. Armut in weiter Ferne und immer häufiger auch nebenan. Selbstverliebte Männer, die an der Spitze von Staaten und Konzernen ihr Ding machen. Eine Müdigkeit, die sich auf die Seelen legt. Kinder und Jugendliche, die immer weniger miteinander sprechen können oder wollen, weil sie von diffusen Ängsten zerfressen werden. Ein Gefühl der Hilflosigkeit – überall ist es mit Händen zu greifen. Auswege? Nicht in Sicht.
Und mittendrin, mitten in einer Welt voller Fragen und Sorgen, voller Angst und Isolation feiern wir Weihnachten. Ein Stück heile Welt inmitten einer Welt voller Unheil. Ist es das? Ehrlich gesagt: Nein. Weihnachten ist kein Stück heile Welt in einer Welt voller Unheil. Weihnachten ist die Antwort auf die Frage, die sich Gott gestellt haben könnte, als er auf eine Welt blickt, die eigentlich mal als gute Schöpfung gedacht war. Weihnachten ist seine Antwort auf die Frage: „Was kann ich denn tun?“ Und die Antwort, die Gott findet, lautet: „Werde Mensch!“
So etwas hatte es zuvor noch nie gegeben. Sicher, die alten Mythen der Griechen und Römer erzählen davon, dass die Götter auch mal Menschengestalt annehmen, um sich schönen Frauen zu nähern oder auf andere Weise eine Abwechslung ins zwar allmächtige, aber doch recht triste Götterleben zu bringen. Hier ist es anders. Werde Mensch – das bedeutet in unserem Fall: Gott verkleidet sich nicht, er will auch nicht ein bisschen mehr Abwechslung oder mal eine himmlische Auszeit. Nein, wenn Gott Mensch wird, dann, um es ganz und gar zu sein. Ein für alle Mal.
Was aber heißt das – Mensch sein? Zuallererst einmal: Ich bin liebenswert. Ich habe eine Würde. Einen Namen und ein Gesicht. Das ist die erhabene Grundlage. Doch dann wird es schnell sehr praktisch. Zum Menschsein gehört die erste und ganz sicher nicht die letzte vollgemachte Windel. Zum Menschsein gehört, keine Sprache zu haben, um die Schmerzen zum Ausdruck zu bringen, die mir die ersten Darmkoliken bereiten. Zum Menschsein gehören die freudestrahlenden Gesichter meiner Eltern, wenn sie mich das erste Mal sehen. Dieselben Gesichter sind nach wochenlanger Schlaflosigkeit zwar ziemlich erschöpft, aber immer noch spricht diese einzigartige Liebe aus ihren müden Augen.
Was heißt es, Mensch zu sein? Ich werde größer, entdecke die Welt, lerne andere Menschen kennen. Irgendwann spüre ich: Ich bin nicht die Mitte des Universums. Ich habe vielleicht Geschwister. Auf jeden Fall sind da irgendwann andere Kinder, mit denen ich spielen kann. Und wenn ich sechs Jahre alt bin, wird meine Welt wieder größer, denn nicht nur Zahlen und Buchstaben tauchen da plötzlich auf, sondern ich gehe morgens um 8 allein aus dem Haus. Immer mehr entdecke ich, was das Leben an Wunderbarem, aber auch Herausforderndem für mich bereithält. Die erste Liebe mit ihren explodierenden Gefühlen ebenso wie der Schmerz, wenn diese Liebe zerbricht.
„Leistung“, höre ich, „Leistung ist wichtig! Streng dich an, damit aus dir was wird!“ Ja, erwachsen werden bedeutet, das Paradies der Kindheit (idealerweise ist es eins) zu verlassen, um auf eigenen Füßen zu stehen. Was soll ich werden? Was kann ich? Was möchte ich? Manche finden es schnell heraus. Andere suchen ein Leben lang. Ich lerne: Entscheidungen prägen meine Zukunft. Manches bleibt für immer. Anderes hingegen muss immer wieder auf den Prüfstand. Ich lebe mein Leben – mit anderen und für mich. Bis ich am Ende dieses Lebens, alt geworden, mit so mancher Krankheit vertraut, aber auch gesegnet mit vielen Erfahrungen und – hoffentlich – beschenkt mit ganz viel Liebe, auf dieses, auf mein Leben zurückblicke und sage: Ich war ein Mensch.
Was heißt es, Mensch zu sein? All das. Und genau das muss Gott gewollt haben, als er sich entschloss, selbst einer zu werden. Er wollte nicht nur aus der Distanz heraus wissen, was das ist. Nein, ganz offensichtlich wollte er es am eigenen Leib erfahren. Und dann – jetzt kommt die Pointe – hat er all das, was Menschen an Gutem möglich ist, auch getan. Jesus, dieser Mensch gewordene Gottessohn, hat Gottes Zärtlichkeit in die Welt gebracht. Sein Herz schlug für die, die am Rande lebten. Er stellte Kinder in den Mittelpunkt, gab Frauen ihr Ansehen und ihre Würde zurück, hörte nicht auf zu heilen, obwohl das Elend immer größer wurde. Jesus war und blieb ein Mensch auch dort, wo alle anderen schon längst weggelaufen waren. Jesus war und blieb ein Mensch, als er selbst in tiefster Verzweiflung steckte. Jesus war und blieb ein Mensch, als er starb. Und dann – dann hat Gott noch eins draufgesetzt. Jesus war und blieb ein Mensch, als am Ostermorgen die Sonne aufging und der Tod – völlig überraschend – den Kürzeren gezogen hatte. Warum? Weil da ein Mensch durchgehalten hatte. Bis zum Schluss.
„Ich kann ja doch nichts tun!“ – für Jesus war das keine Option. Er, dessen Geburt wir heute feiern, hat sich nicht von seinem Weg abbringen lassen. Mir macht das Mut. Mut, mich von dem Satz „Ich kann ja doch nichts tun!“ zu verabschieden. Ich kann etwas tun. Ich kann ein Mensch sein. Mit meiner Geschichte, mit meinen Zweifeln, mit meinen Wunden, mit meiner Kraft, mit meinen Ideen, mit meiner Liebe. Ich kann Mensch sein für andere Menschen und diese Welt nicht dem Untergang überlassen. Das ist Weihnachten? Ja, ich glaube: Genau das ist Weihnachten!
Alexander Bergel
24. Dezember
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Predigt am 4. Advent
zu Lk 1,39-45
Maria eilt. So haben wir gerade gehört. Möglichst schnell will sie anscheinend in das Haus des Zacharias kommen. Vom Engel hatte sie erfahren, dass auch ihre Verwandte Elisabeth trotz ihres hohen Alters ein Kind bekommen würde. Maria macht sich also auf den beschwerlichen Weg ins Bergland von Judäa. Warum sie das tut, steht nicht im Text. Vielleicht will sie Elisabeth unterstützen, vielleicht will sie einfach eine Zeit lang aus Nazareth verschwinden und dem Gerede der Menschen entkommen, vielleicht braucht sie auch einfach jemanden, mit dem sie reden kann. Am Ziel ihrer Reise, dort im Haus des Zacharias, so erzählt uns der Evangelist Lukas, geschieht dann eine wunderbare Begegnung.
Zwei schwangere Frauen treffen aufeinander, die eine ganz jung, die andere hochbetagt. Die Mutter Jesu und die Mutter Johannes des Täufers stehen in einem tiefen, geheimnisvollen Austausch. Sofort, als Maria das Haus des Zacharias betritt, strampelt da plötzlich Johannes im Leib der Elisabeth. Jede Frau, die schon ein Kind geboren hat, kennt das. Da meldet sich das neue Leben im eigenen Körper. Ein wunderbares Gefühl. Elisabeth deutet dieses Strampeln als Ausdruck der Freude.
Da hüpft – so steht es hier – dieser kleine Prophet vor Freude im Leib seiner Mutter. Johannes wird hier seiner Rolle als prophetischer Vorläufer Jesu schon im Mutterleib perfekt gerecht. Er reagiert praktisch aus dem Bauch seiner Mutter heraus auf die Anwesenheit des Messias mit Hüpfen, mit Freude. Da ist eine Verbindung zwischen Johannes und Jesus. Ein Vorgeschmack auf das, was kommen wird.
Und Elisabeth? Eigentlich konnte sie von Marias Schwangerschaft noch gar nichts wissen, aber sie erfasst die Situation von Maria und begrüßt sie überschwänglich. Mit lauter Stimme, so heißt es im Text: „Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.“ Elisabeth freut sich, Maria zu sehen. Wie schön für Maria in ihrer prekären Situation. Da kommt kein halblautes und unentschiedenes: „Wenn du schon mal da bist, dann komm halt herein.“ Nein! Da ist jemand, der sich wirklich mit Maria freut, solidarisiert und ihr und ihrem Kind Gutes wünscht. Elisabeth, die hochbetagte Schwangere, Frau eines Priesters, sie ist es, die den Messias als erste in dieser Welt willkommen heißt.
Der Evangelist will deutlich machen: Mit diesem Kind beginnt etwas Neues. Das, was die Propheten des Alten Testaments vorhergesagt haben, geschieht nun, erfüllt sich. Der Messias kommt und bringt eine Botschaft Gottes für die Menschen mit. Die Botschaft der Liebe, der Gerechtigkeit, des Friedens. Die Botschaft, dass wir einander trösten und beistehen sollen. Die Botschaft, dass jeder Mensch, egal ob arm oder reich, ob klein oder groß, ob Frau oder Mann, vor Gott eine Würde hat. Die Botschaft, dass wir einander verzeihen sollen und uns verziehen wird. Die Botschaft, dass Gottes Liebe stärker als ist der Tod. Diese Botschaft stellt die Welt auf den Kopf.
Und auch wenn die Menschen damals unter dem Kreuz Jesu dachten, er wäre mit seiner Botschaft gescheitert und wir angesichts der fruchtbaren Bilder aus Magdeburg, die uns hilflos und fassungslos machen, angesichts der Kriege, des Hasses und der Gewalt auf dieser Welt versucht sind, dem zuzustimmen, die Botschaft Jesu lebt heute noch und will immer wieder aufs Neue in diese Welt kommen.
Und es geschieht, wenn wir aufmerksam durch die Welt gehen, dass wir entdecken: Da sind viele Menschen, hier bei uns in der Gemeinde, in unserer Stadt, in unserem Land und weltweit, die bringen diese Botschaft zu den Menschen, lassen sich immer wieder von ihr anstecken, sie lebendig werden und bringen so Licht in diese Welt – aller Dunkelheiten zum Trotz. Gott kommt in die Welt. Das feiern wir Weihnachten, das ist der Grund unserer Hoffnung und Grund zur Freude.
Gisela Schmiegelt
22. Dezember
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Gebet, Musik & Poesie
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Ein Klassiker zu Epiphanie.
Hier können Sie ihn hören
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Ein kleines musikalisches Juwel – entstanden in unserer Gemeinde.
Hier können Sie es hören.
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Erwartung bewegt …
Maria durch ein Dornwald ging,
Kyrie eleison.
Maria durch ein Dornwald ging,
der hat in sieben Jahrn kein Laub getragen.
Jesus und Maria.
Was trug Maria unter ihrem Herzen?
Kyrie eleison.
Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen,
das trug Maria unter ihrem Herzen.
Jesus und Maria.
Da haben die Dornen Rosen getragen,
Kyrie eleison.
Als das Kindlein durch den Wald getragen,
da haben die Dornen Rosen getragen.
Jesus und Maria.
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Lied im Gotteslob Nr. 224
Text: August von Haxthausene
Das gesungene Lied finden Sie hier.
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»Veni Sancte Spiritus!« Den kraftvollen Pfingsthymnus aus Notre-Dame de Paris
hören Sie hier.
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»Komm, Heiliger Geist, komm!« Dieses gesungenes Gebet zu Pfingsten
hören Sie hier.
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Am 2. Ostersonntag begegnet uns Jahr für Jahr der zweifelnde Thomas. Durch allen Zweifel hindurch ist er doch der sehnsuchtsvoll Glaubende. Oder wird es immer mehr. Thomas begegnet dem Auferstandenen, der ihm seine Wunden hinhält. »Sei nicht ungläubig, sondern gläubig«, ruft ihm Jesus zu. Und die Antwort? »Mein Herr und mein Gott!«
Von diesem Ringen, von dieser Sehnsucht und ihrer Erfüllung ist der Gesang »Adoro te devote – Gottheit tief verborgen« von Thomas von Aquin durchdrungen:
Kann ich nicht wie Thomas schaun die Wunden rot,
bet ich dennoch gläubig: Du mein Herr und Gott!
Tief und tiefer werde dieser Glaube mein,
fester lass die Hoffnung, treu die Liebe sein.
Sie finden diesen Gesang im Gotteslob unter der Nummer 497.
Hören können Sie ihn hier (Strophe 4, 2:42).
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»Weib, was weinest du?« Einer der berührendsten Gesänge zum Osterfest.
Es gäbe sicher nach wie vor so manches, was nicht nur Frauen in dieser Kirche zu beweinen hätten. Aber es gab und es gibt sie dennoch immer noch: die Verkünderinnen dieser einen unglaublichen Botschaft. Sollte deren Kraft, die schon einmal nicht nur Felsen vor Grabhöhlen in Bewegung brachte, nicht auch heute Steine wegzuräumen in der Lage sein?
Den Gesang aus den Osterdialogen von Heinrich Schütz können Sie hier hören.
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Hier hören Sie einen Gesang des Osnabrücker Jugendchors zum Karsamstag.
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Ein Sehnsuchtslied – hier können Sie es hören.
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Schaukasten-Gedanken
… können für einen kurzen Augenblick ansprechen oder irritieren
oder einfach nur Freude bereiten.
Hier finden Sie die schönsten Exemplare, die vor unseren Kirchen hängen,
zum Anklicken.
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