Am vergangenen Wochenende haben wir die erschütternde Nachricht erhalten, dass Lennart Schliehe und sein Vater Gunther Heidemann in den Schweizer Alpen tödlich verunglückt sind. Unser tiefes Mitgefühl gilt der Familie und allen, die Lennart und Gunther verbunden sind.

Lennart hat über viele Jahre hinweg in unserer Pfarrei an der Orgel und manch anderem Instrument sein großes musikalisches Talent unter Beweis gestellt. Immer wieder ist es ihm gelungen, durch seine Art des Spiels Stimmungen aufzugreifen und zu schaffen. Ich denke an viele kleine und große Gottesdienste, in denen er uns geholfen hat, einem Gott zu begegnen, der in den Abgründen des Karfreitags genauso zu finden ist wie im Jubel des Ostermorgens.

Lennarts Liebe fürs Detail, sein umfassendes Wissen, seine Neugier und Bereitschaft, Neues dazuzulernen, um immer besser zu werden, haben mich nicht selten zutiefst erstaunt und berührt. Fast noch mehr aber denke ich an seine Liebenswürdigkeit, seine bescheidene Art und sein unkompliziertes Mitmachen und Dabeisein.

Immer wieder haben mich Menschen auf den jungen Mann angesprochen, der unseren Orgeln Töne entlockt hat, von denen man gar nicht wusste, dass sie dort zuhause waren: sei es zur Feier der Erstkommunion oder der Firmung, an Ostern und Pfingsten oder auch im ganz normalen Sonntagsgottesdienst, der spätestens beim Orgelnachspiel zum Fest geworden war. Man konnte spüren: Dort spielt einer nicht nur aus Leidenschaft, sondern auch, weil er an einen Gott glaubt, in dessen Dienst er sich stellen möchte.

Wir sind alle tieftraurig über den Tod von Lennart Schliehe und Gunther Heidemann und bitten Gott nun darum, dass er Sohn und Vater in seine liebenden Arme schließen möge.

Alexander Bergel